Es war der 21. April, es waren 30° im Schatten, am Himmel war keine Wolke zu sehen und der Löwenzahn blühte auf den Wiesen. Ein schöneres Wetter kann man sich für eine Vereinsfahrt nicht wünschen. So traf man sich um 7.30 Uhr vor unserem schönen Vereinsraum, um die Fahrt anzutreten. Vorher jedoch trafen sich freiwillige Helfer bei Thekla, um für unser leibliches Wohl zu sorgen, und schon mal das Frühstück zu schmieren. Der Bus traf pünktlich ein, nur gab es bereits jetzt schon das erste Problem. Zwar war der Proviant bereits fertig im Vereinsraum zusammengestellt, jedoch hatte keiner einen Schlüssel dabei. So langsam wurden alle auch ein wenig ungeduldig, da es nicht voran ging. Doch zum Glück erschien dann auch Michael, öffnete uns die Tür und alles konnte schnell verstaut werden. Nun konnte es endlich losgehen, wobei wir unterwegs noch Udo mit seiner Tochter und Marco mit seinen zwei Söhnen einsammelten. Nachdem alle an Bord waren, ging es schnurstracks Richtung Leipzig, welches unser Ziel der nächsten zwei Tage sein sollte. Michael begrüßte derweilen alle Gäste im Bus und stellte den Busfahrer Ralf vor. Er erläuterte noch einmal kurz den Tagesablauf und entschuldigte die Mitglieder, die leider kurzfristig absagen mussten. Wie gewohnt hielten wir 8.40 Uhr auf halber Strecke für unser „legendäres Frühstück des MVE“ an, um uns für den bevorstehenden Tag ausreichend zu stärken. Es war ein schöner Rastplatz, wo auf den Wiesen Pappelstöcker blühten und Steintische standen. Auf denen baute man alles auf: von Gurken, Brötchen, Wurst und vielen Zwiebeln war alles dabei, was ein gutes Frühstück ausmacht. Um dem ganzen noch „den Hut“ aufzusetzen, breitete Thekla sogar noch eine schöne , rote Tischdecke aus, was die Autobahn nebenan gleich vergessen lies. Da die Fahrt von Frank und vielen weiteren Helfern gut durchgeplant war, hatten wir bereits 9.14 Uhr unsere Reisegeschwindigkeit wieder aufgenommen, um genau pünktlich um 10.30 Uhr am MDR-Studio „In aller Freundschaft“ in Leipzig anzukommen. Dort stieß dann auch Ulrike zu uns, die aufgrund ihres Studiums in der Nähe, entschieden hatte, einzeln anzureisen. Man hatte noch ein wenig Zeit sich umzuschauen, bevor die Führung losging. Diese war sehr interessant, selbst für diejenigen, die die Serie nicht aktiv schauten. Man erhielt einen kleinen Einblick in die Technik und Tricks des Fernsehens, wobei manches sehr verblüffend war. Auch Frederik hatte seinen Spaß daran. Das Antriebsgeräusch des kleinen Spielzeugbaggers begleitete uns die ganze Zeit über. Nachdem noch ein paar lustige Fotos mit den Pappaufstellern gemacht waren, ging es auch direkt mit der Besichtigung des Gasometers weiter, wo das Frack der Titanic auf einer riesigen Leinwand aufgestellt war. Vorher erfuhr man noch viel über den damals neuen Rohstoff Stahl und die Werke, die man mit ihm erschaffen konnte. Anschließend erfolgte eine Stadtrundfahrt mit Stadtführer in Leipzig. Diese war sicherlich auch sehr informativ, jedoch für die Jugend gänzlich uninteressant. Diese verkrümelte sich lieber in die Einkaufspassage, um in den einen oder anderen Laden reinzuschauen oder fast vergeblich einen Buchladen zu suchen. Hauptsache 17.30 Uhr befanden sich alle wieder an der Ausstiegsstelle. Als man jedoch 17.32 Uhr dort erschien, weil die Kassiererin des Kaufhausen anscheinend erst den ersten Tag im Geschäft dort arbeitete, waren bereits alle verschwunden. Die grobe Richtung des Busfahrers half nicht allzu viel, aber zum Glück gab es ja noch so was wie das Internet und Google-Maps. Im Hotel Ibis angekommen, bezog man die Zimmer (falls der Aufzug mit der Karte einen auch dort hin lies) und man hatte Zeit sich ein wenig frisch zu machen, bevor es dann um 19.00 Uhr zum Abendbrot ging. Dafür mussten wir ein paar hundert Meter Richtung Zentrum laufen, in einen kleinen, hübschen Innenhof. So schön, wie es dort auch war, das Essen lies zu wünschen übrig. Satt wurden gewiss nicht alle und mit der Zeit hatten die es dort auch nicht so. Daher sah sich die Jugend hier wieder gezwungen, sich von der Gruppe zu trennen und das Restaurant zur Goldenen Möwe aufzusuchen. Danach erkundete man auf eigene Faust die Stadt und fanden einen sehr, sehr interessanten Aufzug aus Glas…… 23.00 Uhr war jedoch Zapfenstreich und jeder ging auf sein Zimmer. Am nächsten Morgen gab es dann von 8 bis 9 Uhr Frühstücksbufett, welches recht umfangreich war. Die Waffeln dauerten zwar etwas länger, aber was tut man nicht alles für Waffeln? Anschließend packte man seine sieben Sachen wieder zusammen und begab sich zum Bus, welcher verschieden Stationen anfuhr, die man vorher wählen konnte: Kirchgang und Besuch des zeithistorischen Museums, Besuch des Zoos, Führung im Völkerschlachtsdenkmal, und Teilnahme an einem Escape-Game. Natürlich kam für die Jugend eher letzteres in Frage, wo auch fast alle geschlossen daran teilnahmen. Diesen Punkt kann man durchaus als Höhepunkt bezeichnen, da es allen sehr viel Spaß gemacht hat, selbst den Erwachsenen. Schon das Einstiegsrätsel mit einem Schacht, wo man die Sprossen und Lampen zählen sollte, war recht lustig und führte einige auf eine völlig falsche Lösung. Nachdem der Busfahrer alle wieder eingesammelt hatte, sollt es eigentlich um 14.00 Uhr mit einer Bootsfahrt auf dem Cospudener See weitergehen, jedoch machte uns der Marathonlauf, welcher genau an diesem Tag in Leipzig veranstaltet wurde, einen Strich durch die Rechnung. Erst gegen 15.30 Uhr erreichten wir den See. Die Mehrheit entschied sich dafür, eine kleine Rast einzulegen und dann wieder die Heimfahrt anzutreten, anstatt auf das nächste Boot um 16.00 Uhr zu warten um trotzdem noch die Schifffahrt zu machen. Sehr zur Erleichterung der Jugend. Diese holte sich zum größten Zeil noch ein Eis oder legte sich in die Sonne. Am Bus holte man die Reste des Frühstücks noch einmal raus und aß sich noch einmal satt. Nachdem alles wieder verstaut war, trat man 16.33 Uhr mit selbstgemachtem Holunderlikör, Nimm 2 Likör und Maracuja Likör die Heimreise an. Das Ergebnis lies nicht lange auf sich warten, als Michael und Hubert ein paar nicht ganz jugendfreie Witze erzählt hatten. Die Stimmung im Bus war recht ausgelassen und fröhlich. Schließlich mussten wir uns von den ersten Reisegefährten verabschieden, und dazu stimmte die Mehrheit ein kleines Liedchen an, als Marco als Erster den Bus verlies. Als wir wieder gegen 19.00 Uhr in Struth ankamen, half man noch schnell den Bus zu entladen und verabschiedete sich. „Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen, bleibt nicht so lange fort…..“ Auch wenn das mit der Bootsfahrt nicht geklappt hatte, war es doch eine sehr schöne und lustige Vereinsfahrt, an welche man sich gern zurück erinnert.
Text: Margita